Sursee, 17. Oktober 2017 – Laut Mitsubishi ist der Outlander PHEV der meist verkaufte SUV mit Plug-in-Hybrid Technologie in der Schweiz. Wir hatten Gelegenheit ihn ausgiebig Probe zu fahren und müssen konstatieren, kein Wunder.
Mitsubishi ist hier eine wirklich gute Kombination gelungen. Die Mischung aus Benzinmotor und Plug-in-Hybrid macht hier für uns, das erste mal, wirklich Sinn. Bei dieser Mischung kommt eine Alltagstauglichkeit gepaart mit einem Hauch an herrschaftlichem Reisen heraus. In der Tiefgarage einsteigen und lautlos auf die Strasse gleiten. Die Grösse des Wagens macht dabei keine Probleme, er lässt sich elegant und einfach fahren. Obwohl er ein grosser SUV ist und fünf Plätze plus eine grosse Ladefläche bietet, kann man die Abmessungen gut abschätzen. Und, das Fahrzeug liegt gut in der Hand. Durch die hohe Sitzposition hat man das Gefühl über den Dingen zu schweben. Durch den leisen aber kräftigen Anzug der zwei Elektromotoren die ihre Kraft – wenn es sein muss – an alle Räder verteilen, gleitet man elegant aber bestimmt davon. Der Benzinmotor schaltet sich nur ein wenn es die Geschwindigkeit oder Leistung notwendig macht. Durch das gehobene Interieur hat man einen hochwertige Eindruck von dem Fahrzeug.
Summary und Argumente
- Moderner, geräumiger und eleganter SUV
- Grosse Reichweite, ca. 450 km (Benzin & Batterie)
- Lässiges, entspanntes Cruisen vorprogrammiert
- Leistungsfähiger Allrad-Antrieb
- Benziner & 2 Elektromotoren zusammen 203 PS
- Stufenlose Automatik mit guter Kraftentfaltung
- Elektromotoren mit 330 Nm – viel Schub
- Gute Strassenlage durch tiefen Schwerpunkt (Batterie)
- Leichtgängiges und gefälliges Handling und Fahrverhalten
- Gute und vollständige Ausstattung
- Gewöhnungsbedürftige Anordnung von Schaltern
- Fahrersitz sollte am Einstieg verstärk sein
- Top Preis-Leistungsverhältnis
Erster Eindruck – lässig eleganter Cruiser
Durch den guten Einstieg, den guten Rundumblick und die Abmessungen des SUV’s, hat man schon beim Einsteigen ein gutes, angenehmes und praktisches Gefühl in diesem Wagen. Der Fahrersitz war für mich in so einer Position, dass ich weder nach oben noch nach unten steigen musste um Platz zu nehmen. Sehr bequem. Der Öffnungswinkel der Türen macht es ebenfalls leicht in den Wagen ein und aus zu steigen. Das ist vor allem im Alltag sehr nützlich, wenn man oft anhalten und aus – und wieder einsteigen muss.
Der Innenraum entspricht einem SUV in dieser Klasse, könnte aber etwas aufgewertet werden ohne zu viel Kosten zu verursachen. Obwohl einige Knöpfe und Stellelemente an ungewohnter Position sind, habe ich mich gleich zurecht gefunden. Die wesentlichen Funktionen, Starten des Fahrzeugs, Bremse lösen, Gangart einlegen geht sehr einfach und lässig.
Die Funktionshebel am Lenkrad beherrscht man auch sehr schnell ohne das Handbuch zu Rate ziehen zu müssen. Erst wenn man die Feinheiten einstellen und erkunden will, muss man das Manual zur Hand nehmen.
Obwohl der Outlander 4.70 Meter lang und 1.80 Meter breit ist, hat man sofort ein gutes Gefühl für die Grösse und wie man damit umgehen muss. Auf der anderen Seite hat man den Eindruck in einem mächtigen, teureren SUV zu sitzen mit dem man über die Savanne in den Sonnenuntergang gleitet. Man bekommt etwas für sein Geld. Zusätzlich hatte ich, selbst auf engen Parkplätzen in Tiefgaragen, keine Probleme mit dem Outlander zu rangieren und zu parkieren – so Bedienungsfreundlich ist er.
Die Leistungsentfaltung auf die Räder geschieht voll automatisch verteilt über die Elektromotoren und den Benzinmotor. Darum braucht man sich nicht kümmern, kann aber, wenn man will rein elektrisch fahren. Der Hybrid-Antrieb macht für uns an mehreren Stellen Sinn. Elektro wenn man leise fahren muss oder will. Elektro wenn man keine Emissionen abgeben will, z.B. in der Stadt. Die Batterie reicht vollgeladen, offiziell bis 52 km. In unserem Test haben wir aber nur max. 32 km geschafft. Trotzdem ein Wert den man nutzen kann. Elektro auch dann wenn man richtig Leistung braucht z.B. an steilen Hängen im Gelände. Dann schalten sich Benzin- und Elektromotoren auf alle vier Räder mit zusammen 203 PS und dem hohen Drehmoment der Elektromotoren. Da kommt man überall mit durch. Die Bodenfreiheit eines echten Geländewagens trägt auch dazu bei.
Der Innenraum in hoher Qualität
Wie schon geschrieben, der Innenraum entspricht in Qualität und Anmutung in der von uns getesteten Version „Diamond Anniversary“ dem eines SUV’s in dieser oder sogar einer höheren Preisklasse. Ich fand besonders die Geräumigkeit beeindruckend. Von aussen erwartet man innen nicht so viel Platz.
Elegantes und hochwertiges Design empfängt die Insassen. Jedoch könnte er an ein paar Stellen Verbesserung erfahren. Zum Beispiel könnten die Knöpfe in der Mittelkonsole, neben und unter dem Lenkrad anders und besser zusammengefasst und angebracht werden. Eine bessere Strukturierung dieser Knöpfe könnte sie leichter auffindbar und bedienbar machen, zudem noch den optischen Eindruckt des Cockpits verbessern.
Auch die Instrumenten-Anzeige ist erst einmal gewöhnungsbedürftig und man sucht verzweifelt wie man die Informationen des Bordcomputers für seine Bedürfnisse einstellen kann. In der Mitte wurde bei unserem Start die Reichweite mit und ohne Batterie angezeigt. Das wollten wir umstellen, denn es gibt dort noch viel mehr Informationen. Der Knopf dafür ist links unter dem Lenkrad angebracht, wo man ihn während der Fahrt kaum sieht und auch kaum bedienen kann. Auch muss man durch mehrmaliges Drücken erst zu der Einstellung gelangen, zu der man möchte. Er wäre besser im Lenkrad als Rädchen integriert. Weiterhin wird in der Anzeige rechts der Tacho und links ein ECO-Meter angezeigt, auf dem man ablesen kann ob die Batterie gerade geladen wird, ob man im ECO-Mode fährt oder richtig Power verbraucht. So richtig sinnvoll ist diese Anzeige nicht, denn man kann nicht danach handeln oder sie ernsthaft beeinflussen. Vielleicht könnte man den Platz für eine andere, sinnvollere Information verwenden.
In der Mittelkonsole befinde sich oben der 7 – Zoll – Touchscreen mit dem man das DAB-Radio und alle anderen eingebauten Apps nutzen kann. Dort kann man alle möglichen Einstellungen für das Fahrzeug vornehmen. Ein Navigationssystem hat der Outlander nicht, aber dafür kann man sein Smartphone über einen USB-Anschluss anschliessen, in der Armlehne verbergen und dessen Funktionen direkt auf dem Touchscreen nutzen. Wir verwendeten ein Apple iPhone bei dem Apple CarPlay integriert ist. Wir konnten so die Apps unseres Smartphones z.B. die Karte nutzen um zu navigieren. Das funktioniert sehr gut.
Eine 2-Zonen Klimaautomatik, ein 360-Grad Rundumsichtsystem, ein beheizbares Lenkrad, beheizbare Vordersitze sowie eine heizbare Frontscheibe sind integriert und machen das Fahren angenehm und sicher.
In der Mittelkonsole unten befinden sich der leicht zu bedienende Schalthebel, Tasten für das Umschalten auf rein elektrisches Fahren, Batterieladefunktion und die Allradfunktion. Bei unserem Model war dort noch die Schalter für die Sitzheizung untergebracht. Die Armlehne mit Ablagefach und USB-Anschluss für das Handy schliessen diesen Bereich ab.
Mit dem Schalthebel kann man, neben „Neutral“, „Vorwärts“ und „Rückwärts“ auch die Stufen der Rekuperation (Energie Rückgewinnung beim Bremsen) einstellen. Es gibt sechs unterschiedliche Einstellungen wie die Batterie durch Rekuperation geladen werden kann. Diese Stufen kann man auch über Schaltwippen – wie bei einem Sportwagen – am Lenkrad, vor und zurück schalten. Neben dem Schalthebel befindet sich auch noch ein Knopf mit dem die Aufladung der Batterie während der Fahrt durch den Benzin-Motor eingeschaltet werden kann. Dabei steigt aber der Benzinverbrauch merklich an. Ein weiterer Knopf daneben ermöglicht das Abschalten des elektrischen Antriebs, z.B. wenn man Strom sparen will.
Die Ledersitze sind gut verarbeitet, könnten aber an einigen Stellen verstärkt sein. So war bei unserem Testwagen – mit rund 4’000 km – am Fahrersitz bereits der linke Seitenhalt leicht nach unten gedrückt. Weil der Fahrer beim Ein – und Aussteigen darüber rutscht. Man kann sich vorstellen, wie das nach 50’000 oder 100’000 km aussieht.
Der Innenraum ist sonst sehr geräumig und gut verarbeitet. Fünf Sitzplätze und ein grosser Kofferraum bieten viel Platz zum Sitzen und Gepäck. 1’754 Ladekapazität bietet der Outlander PHEV mit variablen Sitzen, die bis auf eine fast ebene Fläche umgelegt werden können. Im hinteren Teil des Kofferraums, der durch eine aufrollbare Abdeckung verschlossen werden kann, befindet sich das Fach für das Ladekabel.
Als besonderes Zubehör kann man sich im Kofferraum eine 220 Volt Steckdose einbauen lassen, mit der man elektrische Geräte von der Energie des Outlander PHEV speisen kann. So könnte man damit z.B. eine Kreissäge, eine starke Lampe oder ein anderes Gerät in der Natur, weit entfernt von der allgemeinen Stromversorgung, benutzen. Für viele Berufsgruppen kein uninteressantes Feature.
Die Kofferaumklappe lässt sich von aussen elegant mit einer Fussbewegung unter dem Wagen automatisch, sprich elektrisch, öffnen. Dort befinde sich ein Sensor der mit dem Fuss aktiviert werden kann. Die Ladekante ist bequem niedrig und man hat genug Platz zum ein- und ausladen.
Die Ausstattung „Diamond Anniversary“ beinhaltet ein eklektisches Schiebedach, welches wir als zu klein empfunden haben. In heutigen Zeiten, mit Glasdächern in ganzer Wagenbreite, ist das ein bisschen zu klein geraten. Vielleicht ist das der Statik und Stabilität geschuldet, denn der Outlander wird sicher auch in Ländern mit schlechteren Strassenverhältnissen verkauft und benutzt werden. Dort ist die Karrosseriesteifigkeit wichtiger als grosse Glasdächer.
Aussen schlicht aber elegant
Von aussen macht der Outlander einen unaufgeregten, eleganten und modernen Eindruck. Er setzt sich angenehm von den heute oft so modisch und stylisch designten SUVs ab. Auf den ersten Eindruck erscheint er einem grösser als er ist. Die modernen 18“ Alufelgen machen ebenfalls einen guten Eindruck und werten das Auto auf.
Das Modell 2017 konnte auf einen Verbrauch von 1.7 Liter Benzin / 100 km gesenkt werden, wenn die Batterie vorher voll geladen wurde. Rein elektrisch schafft er dann offiziell 52 km und der kombinierte CO2 – Ausstoss wurde auf 41 g/km reduziert. Das ist ein beachtlicher Wert, den wir so nicht im Alltag erreicht haben. Ein Ladekabel des Typ 1 ist im Outlander PHEV vorhanden. Damit kann er an der normalen Haussteckdose aufgeladen werden. Jedoch dauert das rund 5.5 Stunden (2.3 kw). An einer Ladestation kann man mit 3.7 kw in 3.5 Stunden vollladen. Lädt man die Batterie über den Benzinmotor – z.B. im Stand – dann dauert der Ladevorgang ca. 40 Minuten. Ebenso lange dauert es auch an einer Schnellladestation mit zusätzlichem Kabel.
Das 360 – Grad Rundumsicht-System sorgt dafür, dass man mit diesem Auto so einparken und manövrieren kann, wie mit einem kleinen, weit übersichtlicherem Fahrzeug. Auf dem Touchscreen wird ein live Rundumbild des Fahrzeugs von oben erzeugt, so dass man genau sehen kann wie man wo steht und fährt. Zusätzlich sind verschiedene Sensoren verbaut die Warnsignale abgeben, sollte man einem Hindernis zu nahe kommen. So müsste es auch ängstlichen und ungeübten Fahrern leicht möglich sein mit dem Wagen zu rangieren.
Die Sensoren und anderen elektronischen Hilfsmittel sind auch bei normaler Fahrt gute Helferlein. Der Spurhalte-Assistent meldet sich wenn man den Streifen auf der Strasse zu nahe kommt oder wenn man ohne zu blinken die Fahrspur wechselt.
Nähert sich von hinten ein Fahrzeug auf der Nebenspur an, so wird das in den Spiegeln als Warnsignal ausgegeben (Totwinkelassistent).
Der adaptive Tempomat (ACC = Adaptive Cruise Control) hat uns besonders gut gefallen. Direkt am Lenkrad kann man ihn einstellen. Das Auto fährt dann die eingestellte Geschwindigkeit, hält aber automatisch Abstand zum voraus fahrenden Wagen. Das heisst, das Auto bremst und gibt Gas im Rahmen der Einstellungen. Die Sensibilität – also der Abstand der eingehalten werden soll, lässt sich in drei Stufen verstellen, ist aber zusätzlich automatisch Abhängig von der Geschwindigkeit. Je schneller man fährt, desto grösser wird der Abstand den der Outlander einhält. So lässt es sich auf der Autobahn lässig cruisen. Den Arm auf der Armlehne und die Füsse entfernt von den Pedalen. Leider funktioniert der ACC erst ab 30 km/h, so muss man in Staus leider immer noch selber bremsen und Gas geben.
Die automatische Fussgängererkennung vermeidet einen Kollision mit Fussgängern wenn sie in den Gefahrenraum des Fahrzeugs in Front gelangen durch automatisches Bremsen. Ein Aussparkassisten warnt einen vor seitlich herannahendem Verkehr. Der Fehlbeschleunigungsschutz verhindert ein zu starkes Gas geben beim Rangieren. Er erkennt Hindernisse und eine zu starkes Treten des Gaspedals. Der Fernlichtassistent regelt das Auf – und Abblenden des Fernlichts automatisch.
Der Outlander PHEV verfügt auch über ein S-AWC (Super All Wheel Control) welches die Räder / Achsen elektronisch kontrolliert und regulierend eingreift. Das betrifft die Drehmomentverteilung, die aktive Giermomentkontrolle, ABS sowie die Satbilitäts- und Traktionskontrolle.
Sieben Airbags sorgen für die Sicherheit des Fahrers und der Beifahrer. Natürlich ist der Beifahrer-Airbag auch deaktivier bar, so dass man auf diesem Sitz z.B. einen Kindersitz platzieren kann.
Ein ABS – System mit elektronischer Bremskraftverteilung macht das Fahren sicherer und erlaubt ein kontrolliertes Abbremsen bis zum Stehen auch bei rutschiger Fahrbahn. Dabei lässt sich der Wagen immer noch lenken.
Ein Schlüsselloses Schliess- und Startsystem rundet den Komfort und die Sicherheit noch ab. Mit dem Schlüssel in der Hosentasche können Sie sich dem Wagen nähern, die Türen öffnen und dann das System über den „Power Switch“ starten, ohne das sie den Schlüssel in die Hand nehmen müssen.
Es gibt den Mitsubishi Outlander PHEV in der Schweiz in drei Ausstattungsvarianten: Value, Style Anniversary und Diamond Anniversary. Die Preise reichen – in dieser Reihenfolge – von 39’999 CHF über 45’999 CHF bis zu 50’999 CHF nach Bonusabzug inkl. Mehrwertsteuer. Dafür bekommt man ein vollwertiges, gutes Auto, mit 5 Jahren Herstellergarantie oder 100’000 km Fahrleistung sowie „8 Jahre 70 % Batterie-Garantie“ oder 160’000 km Fahrleistung. Wir finden, dass ist ein gutes Preis – / Leistungsverhältnis.
Fazit
Der Outlander PHEV ist ein durch und durch gelungener SUV mit echter Geländetauglichkeit. Sein Plug-In-Hybrid-System ermöglicht ein elegantes, lässiges Cruisen mit einem guten Gewissen wenig Sprit zu verbrauchen. Im Gelände kann er beide Motoren zusammen schalten und über das Allradsystem auf den Grund bringen. Im Alltag bewährt sich der Outlander als ein wahres Wunder. Denn er ist trotz seiner Grösse übersichtlich und damit gut zu Rangieren. Gleichzeitig bietet er viel Platz für Mitfahrer und Ladung. Viele nützliche Helferlein erleichtern das Leben mit dem Outlander und machen ihn sicher. Das Preis-Leistungsverhältnis ist als gut bis sehr gut zu bezeichnen. Es gibt nur wenig kritisches anzumerken.
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