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Benzin Tanken vs. Strom laden

Elektroauto aufladen vs. Benzin tanken – ein Missverständnis!

Pluspunkte für das Elektroauto beim Aufladen vs. Tanken von Benzin

  • Automatisches Aufladen – der Ladevorgang kann unbeaufsichtigt erfolgen
  • Zeitversetztes Aufladen – Terminierung z.B. wenn der Strom billig ist und die Netze nicht belastet
  • Keine Aufsicht oder Anwesenheit nötig
  • Grössere Freiheit bei der Wahl der Ladestation – Ladestation zu Hause, bei der Arbeit, bei Freunden, während der Party, etc.
  • Zeitersparnis, dann laden, wenn man sowieso in der Nähe des Ladeanschlusses was vorhat
  • Kein unnötiges herumfahren um eine Tankstelle zu finden
  • Gratis Strom Tanken beim Supermarkt, Hotel oder Restaurant – bestes Marketing – mit Benzin würde das nicht gehen!

In der Diskussion um Elektroautos werden immer wieder schwere Denkfehler begangen. So vergleichen einige Zeitgenossen das Aufladen eines Elektroautos mit dem Betanken eines Benzin-, Gas-, Wasserstoff- oder Diesel-Fahrzeugs. Gleich zu Beginn: Das kann man nicht vergleichen! Es sind zwei unterschiedliche Konzepte die sich massiv unterscheiden. Das Elektroauto schlägt die ICE (Internal Combustion Engine) – Autos, beim Aufladen, um Längen.

Aufsicht und Durchführung vs. Automatismus zu beliebiger Zeit

Ein Elektroauto kann aufgeladen werden, ohne das eine Person anwesend ist. Ein Benzin-, Gas-, Wasserstoff- oder Dieselfahrzeug benötigt immer die Anwesenheit eines Verantwortlichen, der den Tankvorgang ausführt und überwacht.

Auch liegen die Unterschiede darin, dass das Aufladen ohne Aufsicht und zu einer Zeit stattfinden kann, bei der keine Person anwesend sein muss. Zum Beispiel nachts per Zeitschaltung, dann wenn es genug und billigen Strom gibt.

Benzin, Diesel, Wasserstoff oder Gas tanken kann nur unter permanenter Aufsicht erfolgen. Auch kann das nicht zeitversetzt und automatisch stattfinden. Erst recht nicht wenn der Treibstoff gerade billiger ist.

Fahrt zur Tankstelle und zurück dauert zwischen 15 und 30 Minuten

Die Fahrt zur Tankstelle mit dem Tankvorgang und zurück zum Standort dauern, je nach Energiespeicher (Benzin, Diesel, Gas, Wasserstoff) zwischen 15 und 30 Minuten. Der Tankvorgang selber dauert davon vielleicht nur 10 Minuten, aber alles drumherum dauert viel länger. In dieser Zeit kann der Fahrer nichts anderes machen ausser tanken und die Wege zur Tankstelle und wieder zurück zu fahren! Und er muss es so machen, es gibt keine Alternative. Natürlich kann man das auch mit anderen Dingen verbinden, oft ist aber der Tank gerade dann leer, wenn es so etwas nicht gibt.

Ein Elektroauto kann ich in der Zeit laden, in der ich etwas anderes mache. Das ist genau anders herum. Arbeiten im Büro -> parallel aufladen beim Arbeitgeber oder eigenem Parkplatz. In die Sauna gehen -> parallel aufladen in der Nähe an einer Ladestation. Schlafen – das Auto wird automatisch nachts in der Garage geladen. Zum Fussball gehen -> parallel aufladen in der Nähe an einer Ladestation.

Auto gratis aufladen während man bei Lidl einkauft

Viele Einrichtungen werden ihre Parkplätze mit Ladestationen versehen, da sie Kundschaft anlocken. Der ICE – Fahrer fährt zur Tankstelle und kauft dort, weil er nicht anders kann, Produkte teuer ein. Der Elektroautofahrer fährt dort hin wo er günstige Produkte bekommt und kann in der gleichen Zeit noch günstig oder gratis Strom laden. Viele Shopping-Malls werden das kostenlose Strom laden anbieten, da es Kunden anzieht. Zum Beispiel hat die Firma Lidl den Aufbau eines Ladennetzwerkes auf ihren Parkplätzen begonnen. Dort bieten sie gratis den Strom für E-Autos an. Auto aufladen während man bei Lidl einkauft. Das werden schnell andere Supermarkt-Ketten nachmachen. Die Sogwirkung für Kunden ist einfach zu gross.

Für Hotels und Restaurants ein Marketing-Erfolg

Viele Hotels und Restaurants bieten mittlerweile gratis Strom für die E-Autos Ihrer Kunden an. So wie das W-LAN heute zum Selbstverständnis eines guten Service gehört, wird es mit den Ladestationen für E-Autos werden. Während die Gäste essen oder schlafen können sie auf dem hauseigenen Parkplatz ihr E-Auto aufladen. Die Hotels mit diesem Service werden in allen Reiseführern, Webseiten und Routenplanern hervorgehoben. Alleine das lohnt sich für die Unternehmen. Kostenloses Marketing für das gratis Laden des Stroms. Eine Win-Win Situation. Haben Sie schon mal ein Hotel gesehen, bei dem Sie gratis Benzin, Diesel oder Gas tanken konnten?

Einen Tag tanken im Jahr vs. einen Tag mehr Zeit !!

Durchschnittlich tankt heute jeder Fahrzeugbesitzer mit Verbrennungsmotor sein Fahrzeug einmal die Wochen voll. Das sind 2 Stunden im Monat und 24 Stunden im Jahr. Das kann sich ein Elektroautofahrer sparen. Ein ganzer Tag den man lieber mit den Kindern, der Frau oder Freunden verbringen kann. In Deutschland fahren ca. 40 Mio. Autos herum. Durch das Tanken gehen also jedes Jahr 960 Millionen Stunden an Freizeit verloren. All das brauche ich bei einem Elektroauto nicht, da ich es laden kann ohne dabei zu sein.

Verbrenner muss ich volltanken vs. Elektroauto kann ich teilaufladen

Bei Benzin-, Gas-, Wasserstoff– oder Diesel-Fahrzeugen macht es Sinn diese immer voll zu tanken. Bei Elektroautos macht es Sinn diese immer mal ein bisschen aufzuladen. Denn wenn die Batterie nicht ganz voll ist, kann man eine Teilladung sehr viel schneller laden. Der neue Opel Corsa-e z.B. kann zu 80 % in 30 Minuten aufgeladen werden. Das reicht für 264 km (WLTP) Reichweite. In dieser Zeit kann ich im Supermarkt meinen Tageseinkauf erledigen. In der Mall shoppen gehen, was ich sowieso vorhatte. Oder bei IKEA einkaufen. Ich verschwende keine Zeit. Auch bei der Fahrt in den Urlaub kann ich das so machen. 24 Stunden durchzufahren ist lebensgefährlich und das macht kein normaler Mensch heute mehr. Man sollte alle 3-4 Stunden eine Pause machen und was trinken, die Beine vertreten oder/und Essen gehen. In dieser Zeit kann  man die Batterie eines E-Autos ohne Aufsicht nachladen. In dieser Zeit kann  man sich ausruhen oder was essen. Ich muss nicht mehr an der Tankstelle warten bis der Tank voll ist.

Günstigen Strom laden vs. hohe Benzin – Preise akzeptieren

Erdöl-Konzerne spielen jeden Tag ein böses Spiel mit ihren Kunden. Zu Stosszeiten verkaufen sie den Treibstoff teuer, in Flauten billig. Es ist der im Vorteil, der sich die Zeit zum „Laden“ (tanken) selber einteilen kann. Das kann man mit einem Elektroauto. Ich kann dann Strom laden, wenn der Strom billig ist. Mit einem ICE-Auto kann ich das nicht, weil ich zeitlich nicht unabhängig bin. Bin ich bei der Arbeit kann ich nicht zur Tankstelle fahren, wohl aber in der Zeit mein Elektroauto laden.

Es müssen nicht alle gleichzeitig Strom laden!

Oft wird das Argument genannt, dass alle am Abend von der Arbeit nach Hause kommen und dann ihr E-Auto an die Ladestation hängen, das würde die Stromnetze extrem belasten und der Strom würden dann nicht ausreichen. In den vorhergehenden Kapiteln habe ich nun gezeigt, dass solch eine Vorgehensweise nicht gerade clever wäre! Und das es andere Lösungen ja sogar mit Vorteilen gibt. Jedem müsste jetzt eigentlich klar sein, dass dieses Gegenargument komplett falsch ist. Auf E-Autos muss man sich umstellen, das ist wahr. Man hat aber dann wirklich grosse Vorteile. Gegenargumente zum Stromladen vs. Tanken kann eigentlich nur noch jemand bringen der einfach nicht verstehen will. Es fahren auch nicht alle Besitzer von Verbrennerfahrzeugen gleichzeitig zu den Tankstellen, wenn sie von der Arbeit kommen, oder? Wie lange währen wohl die Autoschlangen, wenn sie das machen würden?

Fazit

Sie sehen, das Aufladen eines E-Autos hat riesige Vorzüge gegenüber dem Betanken eines Autos mit Verbrennungsmotor. Egal um welchen organischen Treibstoff es sich handelt. Die Mär und die Geschichten über fehlende Ladestationen können nur Leute erzählen die nun wirklich keine Ahnung haben. Alleine die zig Routenplaner, über die man Ladestationen finden kann, zeigen mittlerweile tausende von Ladestationen in Europa, den USA und der Welt.

 

 

5 Kommentare

  • Ja im privatwen kann man so argumentieren. Wenn ich meinem Chef sage ich tanke Strom für 30 min und kann nicht arbeiten, argumentiert er hinten dranhängen, keine Arbeitszeit. Zum Kunden kann ich nicht sagen, ich muss mein Auto laden wärend meiner Arbeit bei Ihnen. Er wird mir keinen Strom schenken. In meinem Wohnort gibt es zwei Ladesäulen. §,5 km von meiner wohnung entfernt. Wann soll ich da tanken. Kann nur auf der öffentlichen Straße parken.

    • Hallo, ganz einfach. Nachts aufladen wenn der Wagen beim Chef oder in der Garage steht. Die Reichweiten reichen heute für den ganzen Tag aus. Oder fahren Sie mehr als 300 km am Tag? Wann gehen Sie Mittagessen? Da gibt es zig Ladestationen an denen man laden kann während man isst. Sie machen auch wohl keine Pausen, was illegal wäre. Da können sie auch an eine Ladesäule fahren und brauchen nicht mal dabei bleiben, wie beim Tanken. Wenn man will geht das schon. Wann tanken Sie denn heute Ihren Verbrenner? Wie lange dauert das mit bezahlen? Zieht Ihnen das der Chef auch vom Gehalt ab? Nein, sicher nicht.

  • Christian Ebert

    23. August 2021

    Ich bin überzeugt von der eMobility, aber es ist ein komplexes Thema, das manchmal zum Selbstbetrug verführt. Was haben wir als Studenten gemacht: Zelt in meinen alten Kombi gepackt und zu dritt von Köln nach Südfrankreich gefahren. Jeder hat mal fürs Volltanken bezahlt und nach 10 min war die Kiste für 800km flott und wir kamen sogar runter bis nach Portugal. Ich habe drei Kinder die studieren heute und teilen sich Opas alten B200 (Mercedes) – das Ding wird in mancher Woche von den dreien kreuz quer für Events und Praktika durch die Gegend gefahren, bis zu über 1000 km. Selbst die Kids sehen jetzt ein, dass dies mit einem e-Auto so nicht gehen würde. Sein Leben um das Laden des Autos herum zu planen ist keine Option für einen massentauglichen Markt. Diese Statistiken von den stehenden Autos sind ja wunderbar, aber wenn es drauf ankommt nützts diese Statistik gar nichts. eMobility kommt dann erst flächendeckend (270 Mio Autos in Europa), wenn man mit rund 2000 kW laden kann und dann rund 700-800 km weit kommt (das darf nicht länger als 5 bis 6 Minuten dauern). Einfach Phsyik anwenden und mal rechnen. Viele Grüße – es gibt viel zu tun.

    • Vielen Dank für Ihren Kommentar. Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg – kann ich nur antworten. Fragen Sie alle die, auf eMobilität umgestiegen sind und sich damit arrangiert haben. Denn dann werden sie Antworten erhalten, die Ihre Argumente, wenn Sie überhaupt welche genannt haben, widerlegen. Alle die ich kennengelernt habe, die auf eAutos umgestiegen sind, berichten positive Ergebnisse! Man muss nur wollen. Das etwas Anderes, ein etwas anderes Verhalten erfordert, müsste jedem klar sein. Und so ist es auch mit eMobilität. Wenn man bereit ist umzusteigen, wird man merken, dass es nicht so schlimm ist, wie Sie meinen. Wer 1’000 km am Stück fährt, nicht Pinkeln geht und keine Pause macht, dem kann man sowieso nicht helfen. Damals wie heute! In den meisten Fällen reicht bei einem eAuto ein Nachladen von 20 Minuten um den Rest der Etappe zu fahren. In der Zeit kann man auf die Toilette, kurz was trinken, sich die Füsse vertreten und dann entspannter weiter fahren. Man ist stärker konzentriert und kommt entspannter an. Nachts lädt man ihn dann wieder ganz voll. Und welchen Benziner oder Diesel können sie nachts automatisch voll tanken, so dass sie am Morgen mit vollem Tank starten können? Ohne noch mal an die Tankstelle zu fahren? Als ich als Student mit meinem alten Diesel Mercedes durch Frankreich gefahren bin, ist einmal der Keilriemen gerissen, das andere Mal der Kühlwasserschlauch geplatzt und zu guter Letzt der Motor nicht mehr angesprungen, weil der Diesel-Filter verstopft war. Es hat mich rund eine Woche Arbeit, von meinen drei Wochen Ferien, gekostet, diese Dinge „günstig“ selber zu reparieren. In Bordeaux habe ich eine Woche auf den richtigen Keilriemen gewartet. Mit einem eMobil können solche Sachen nicht passieren, der hat das alles nicht. Einzig das schnelle Laden kann zu einem Problem werden – und das benötigt einfach manchmal ein bisschen Geduld oder Planung. Im einfachsten Fall hängt man das eAuto zwei Tage an eine normale Steckdose. Das geht sogar im letzten Bergdorf in den Pyrenäen. Ich gebe Ihnen Recht, dass es auf beiden Seiten Fanatiker gibt, die sowohl die eMobilität als auch die Verbrenner, je nach Gusto, über den Klee loben. Aber Ihre Darstellung entspricht „auch“ nicht der Realität. Einen gebrauchten BMW i3 mit wenig Kilometer bekommen sie schon weit unter dem Preis ihres damaligen B200, sparen beim Treibstoff die Hälfte und haben „fast“ keine Reparatur- oder Wartungs-Kosten. Das sollten sich Ihre Kinder vielleicht mal überlegen. Aber ich weiss, heute geht es ja nur darum wie man nach aussen scheint. Cool muss es sein, und da kommt so ein alter Stinker einfach bei den Mädels besser an. Verstehe!

  • […] gute Übersicht, wo man in der Schweiz gratis laden kann, bietet die Webseite gratis-laden.ch von Pascal Sonder aus Luzern (Vielen Dank für die tolle […]

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