• Home
  • Welche Elektroauto-Publikationen werden von der klassischen Autoindustrie unterstützt?
Foto: birgitH / pixelio.de

Welche Elektroauto-Publikationen werden von der klassischen Autoindustrie unterstützt?

Das Thema ist heiss. Für die klassische Automobilindustrie steht viel auf dem Spiel. Der Druck mehr Elektroautos zu bauen und anzubieten wird immer grösser. Asien und die USA, aber auch europäische Unternehmen preschen vor und machen Druck. Die Zulassungszahlen steigen enorm. Weltweit ist der Verkauf von Elektroautos im Jahr 2017 um 63 % gestiegen. Je mehr Elektroautos hergestellt und verkauft werden um so stärker greift die Stückkostendegression, die alle Einzelteile für den Hersteller billiger macht. Für die grossen, besonders Deutschen Autohersteller ist das eine gefährliche Situation. Ihrer aktuellen Produktionspalette von Benzin- und Dieselfahrzeugen liegt eine komplett andere und üppigere Kalkulationsbasis zugrunde, als sie bei Elektroautos möglich ist. Noch dazu, wer bereits Elektroautos produziert kommt früher in den Genuss der Stückkostendegression, also durch die Menge stark reduzierten Kosten.

Kein Wunder dass einige Unternehmen sich die Butter nicht vom Brot nehmen lassen wollen und so lange wie möglich die Margen mit Benzinern und besonders Diesel einfahren möchten. Mit allen Mittel wird von ihnen die Entwicklung verzögert. Ob das eine uneinheitliche Steckerflut oder ein Durcheinander an Systemen bei Ladestationen ist welche sie über Verbände und die Politik erzeugen. Eine wenig sinnvolle Subventionierung durch den Staat fördern, Ausreden in Bezug auf Batterie-Produktionskapazitäten lancieren, Falschmeldungen über Rohstoffe für Batterien verbreiten, das Schlechtmachen der Pioniere von Elektroautos postulieren, Herziehen über Qualitätsprobleme oder Kapazitätsengpässe bei der Konkurrenz möglich machen oder Falschangaben zu Lieferzeiten verbreiten. Es ist wie in anderen Bereichen auch eine konzentrierte Aktion auf allen Ebenen der Kommunikationskanäle im gange. Natürlich machen dabei, nicht uneigennützig, viele Medienunternehmen und Werbeagenturen mit, da diese von dem üppigen Füllhorn der Automobilindustrie leben. Irgendwo müssen ja die vielen Gelder aus den hohen Margen landen.

Fake-Web- und Facebookseiten gegen Elektromobilität

Was wir nun aber festgestellt haben, toppt das Ganze noch um eine Dimension. Es gibt mittlerweile einige Webseiten und Facebook-Seiten die so tun als seien sie Unterstützer des Umweltgedankens, der Elektromobilität und allen damit verbundenen Entwicklungen. Viele Leser und Interessierte erkundigen sich dort über die Entwicklung von Elektroautos und diesem neuen Markt. Sie glauben den Herausgebern dass sie sich für Elektroautos einsetzen. Nun ist uns auf einigen Portalen über Monate aufgefallen, dass zwar immer neue Nachrichten zu dem Thema veröffentlicht wurden, diese aber immer die möglichst negative Seite aufzeigen. Oder es werden Meldungen der klassischen Auto-Industrie heraus gegeben aber die Alternative aus der Realität verschwiegen. Das schafft bei vielen Lesern ein falsches Bild der Lage. Mit anderen Worten sie werden belogen, sie werden hinter das Licht geführt. Ihnen wird ein X für ein U vorgemacht.

Ein Beispiel: Ein Beitrag auf Facebook erklärt, wann eine Deutsche Marke ihre ersten Elektroautos auf den Markt bringen will. Also Verkaufsstart soll 2022 sein, was nicht mit Lieferzeitpunkt zu verwechseln ist. Dieser Termin liegt in weiter Zukunft und wird nicht genannt. Auf die Bemerkung im Forum, dass es doch bereits mehrere erschwingliche Elektroautos jetzt schon zu kaufen gäbe, warum der Hersteller so lange braucht? Wird im Forum geantwortet, dass diese anderen alle nicht liefern könnten. Ein Schitstorm von Kommentaren bricht über uns herein. Die Modelle die wir nennen würden, bräuchten noch zwei Jahre bis zur Auslieferung. Teilweise könnte man sie nicht einmal bestellen. Was eben alles nicht wahr ist. Wir hatten mehrfach bei solchen Diskussionen das Gefühl, es handelt sich um bezahlte Kommentatoren, die nur darauf warten, dass jemand solch einen Kommentar, wie von uns, verfasst um dann massiv das Gegenteil zu behaupten. Dann steht es in einem solchen Forum schnell zehn zu eins. Der nächste Besucher liest das und bildet sich seine Meinung. Das ist höchstgradig manipulativ und hat unser Interesse geweckt.

Ein anderes Beispiel: Es wird über den schleppenden Ausbau der Lade-Infrastuktur für Elektroautos in Deutschland berichtet. Auf unsere Bemerkung, dass es doch bereits gute Systeme gäbe, warum man diese nicht übernehmen könnte, werden wir wieder mit einem Shitstorm belohnt. Die ganzen Methoden wären sowieso noch unausgereift, es gäbe noch keinen Industriestandard und überhaupt wo soll man denn all diese Ladestationen aufstellen? Und das vom Herausgeber und den Kommentatoren einer Webseite die sich angeblich „für“ Elektroautos einsetzt? Wie passt das zusammen?

Herausgeber bei der Deutschen Autoindustrie beschäftigt

Also haben wir über den Herausgeber eines Portals weiter geforscht und festgestellt, dass er als Herausgeber der Web- und Facebook-Seite zufälliger Weise als Verkaufsberater bei einem grossen, klassischen Deutschen Autohersteller beschäftigt ist. Und nicht nur dass, er war auch jahrelang vorher bei einem anderen grossen, klassischen Deutschen Autohersteller beschäftigt. Und dort in der Kommunikation und Public-Relation-Abteilung. Was für ein Zufall? Wer nicht sonst, als jemand mit solch einem Background, könnte eine solche Fake-Seite betreiben?

Aus unserer Sicht und Erfahrung gibt es mehr Fake-Portale im Internet zu dem Thema Elektromobilität als es rechtschaffene und ernsthafte Seiten von Befürwortern zu dem Thema gibt. In den meisten Fällen werden diese Fake-Seiten von externen Freelancern im Auftrag der klassischen Autoindustrie betrieben und so getan als seien die Herausgeber glühende Elektromobilitätsfans!

Machen Sie sich also bitte die Mühe, lesen sie das Impressum solcher Seiten. Recherchieren Sie dann wer der verantwortliche Herausgeber ist und googlen nach seinem Namen. Sie werden schnell merken, ob die gefundenen Daten darauf hinweisen ob es sich um eine Fake-Seite handelt oder nicht.

Übrigens, ich habe auch in der Autoindustrie gearbeitet. Das ist aber schon sehr lange her und ich mache daraus kein Geheimnis. Es steht sogar unter jedem Beitrag. Ich möchte offen und ehrlich über die Märkte und Entwicklungen berichten. Dabei schreibe ich hier Artikel über die eine Seite genauso wie über die andere Seite. Ich gebe nicht vor etwas zu sein, was ich nicht bin. Das unterscheidet meine Artikel von solchen Fake-Seiten.

 

Ein Kommentar

  • Deutschland liegt weit von den selbst definierten CO2-Zielen entfernt. Eine Umweltauflage zur Erreichung von weniger Verbrauch bei Autos gibt es nicht einmal. Der Flottenverbrauch für CO2 ist sogar in Deutschland seit 2014 wieder massiv gestiegen. Für die Autoproduktion in Deutschland werden 25 % des gesamt in Deutschland hergestellten Stahls verbraucht. Nur alleine für die Stahlerzeugung werden 220 Terawattstunden an Strom pro Jahr verbraucht. Das ist fast genau so viel, wie in Deutschland mit Kohle und Braunkohle im Jahr an Strom hergestellt wird. Das Eisenerz dafür – ca. 440 Mio. Tonnen pro Jahr – werden von Australien, China oder anderen entfernt liegenden Ländern per Diesel-Schiff nach Deutschland gekarrt. Pro Tag verbraucht nur ein, einziges solches Schiff 300 Tonnen Rohöl. Davon müssen aber tausende Schiffe hin und her fahren, hunderte mal im Jahr. Nicht zu vergessen, dass das Gleiche mit der Kohle passiert, denn die Braunkohle aus Deutschland reicht hinten und vorne nicht für den Strom aus. Also muss auch der aus Süd-Afrika oder Australien importiert werden. Noch dazu müssen Kohle und Eisenerz in den jeweiligen Ländern noch tausende von Kilometer mit Diesel-Zügen durch das Land gefahren werden. Man kann sich leicht vorstellen wie viel CO2 solche Züge in Australien und Süd-Afrika und Transportschiffe auf den Weltmeeren in die Luft blasen. Ganz besonders Deutschland kolportiert die Klima- und Umweltziele die es mit anderen Ländern vereinbart hat auf eine geradezu groteske Art und Weise. Und das Volk glaubt den Medien, die Deutschland als „Gut“ und die USA als „Schlecht“ hinstellen. Der Rattenfänger von Hameln war nichts dagegen.

Dein Kommentar