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Berlin warnt vor EU-Kohlenstoffpreisschock von 200 € auf Kraftstoff- und Heizkosten

Eine mangelnde Klimaschutzmassnahme wird dazu führen, dass der zukünftige Kohlenstoffpreis der EU im Jahr 2027 für Kraftstoffe für Autos und Heizungen auf über 200 € pro Tonne steigen wird, warnen deutsche Forscher. Sie schlagen vor, die inländischen Kohlenstoffpreise jetzt zu erhöhen, um einen Preisschock zu vermeiden.

Überarbeitung des EU-Kohlenstoffpreissystems

Im Dezember 2022 stimmte die EU einer Überarbeitung ihres Kohlenstoffpreissystems zu. Ab 2027 werden Diesel, Benzin und Heizemissionen Teil eines dedizierten Systems sein, das in der Regel als ETS II bezeichnet wird. Da Massnahmen wie das Verbot von Heizkesseln verschoben wurden, könnte der Startpreis des Systems bedrohlich hoch sein.

Warnung vor steigenden Preisen

Sollte das ETS II eine zentrale Rolle bei der Erreichung der Klimaziele spielen, wenn es 2027 startet, zeigen bestehende Analysen, dass Preise von über 200 Euro pro Tonne zu erwarten sind„,

sagt das in Berlin ansässige Think-Tank Agora Energiewende. Diese Analyse basiert auf den „Status quo“-Klimapolitiken, insbesondere auf denen Deutschlands.

Wenn sich nichts ändert, würden die Preise an der Zapfsäule um 40 Cent pro Liter steigen, wenn um Mitternacht des 31. Dezember 2026 die Uhr schlägt. Solche Zahlen machen Denkfabriken und Politiker nervös.

Was passiert in dieser Schicksalsnacht?

In dieser Nacht müssen alle CO2-äquivalenten Emissionen aus dem Strassenverkehr und der Heizung durch entsprechende ETS-Zertifikate, die von den Kraftstoffhändlern organisiert werden, ausgeglichen werden. Die Menge der Zertifikate ist begrenzt und wird schnell abnehmen.

Unsicherheit über Preisbegrenzung

Die Gesetzgeber in Brüssel beharren darauf, dass der Preis bis 2030 auf 45 € pro Tonne CO₂ begrenzt sein wird. „Wir haben uns intensiv damit befasst und können mit Sicherheit sagen, dass wir das nicht sicher wissen“, erklärt Simon Müller, Leiter der deutschen Niederlassung von Agora Energiewende.

Deutschland wird voraussichtlich seine Klimaziele für 2030 um mehr als 200 Millionen Tonnen verfehlen, während einige wichtige Gesetze von den EU-Gesetzgebern in Brüssel stark abgeschwächt wurden.

Mögliche Massnahmen zur Vermeidung von Preisschocks

Die Forscher schlagen vor, die Akzeptanz zu erhöhen, indem der Übergang weniger abrupt gestaltet wird. Dies könnte erreicht werden, indem der derzeitige deutsche Kohlenstoffpreis schneller erhöht wird und die Einnahmen an die Bürger umverteilt werden.

Erhöhung des deutschen Kohlenstoffpreises: Die Sektoren, die vom ETS II abgedeckt werden, unterliegen derzeit einem nominalen Kohlenstoffpreis von 30 € pro Tonne Emissionen. Ab 2025 wird dieser Preis mindestens 55 € betragen.

Teilung der Kosten für ärmere Länder: Sobald das ETS II gestartet ist, sollte Deutschland einen Teil der Kosten für ärmere Länder übernehmen, empfiehlt der Think-Tank. Dies könnte durch die Festlegung eines inländischen Mindestpreises von 120 € über die Energiesteuer erreicht werden, um mehr Zertifikate für den Rest Europas zu reservieren.

Die Politiker stehen vor einer Gratwanderung. Die „Gelbwesten“-Bewegung in Frankreich – die gegen höhere Steuern auf Kraftstoff protestierte – zeigte den Politikern, dass Bürger ihren Unmut über preisbasierte Klimamassnahmen kundtun können und werden. Berlin kämpft immer noch mit dem gewaltsamen Widerstand gegen den Versuch, fossile Brennstoffheizungen zu verbieten, anstatt auf Kohlenstoffpreissignale zu setzen.

Es wird darauf ankommen, „die notwendige Sensibilität zu wahren, um die erforderliche Akzeptanz zu erreichen“, betonte Jens Spahn, Energie-Sprecher der deutschen konservativen CDU, die derzeit über 30% der Stimmen erhält und als künftige Regierungspartei gehandelt wird. „Auf jeden Fall werden diese 2020er Jahre sehr anstrengend sein.“

Die Zukunft des EU-Kohlenstoffpreises und seine Auswirkungen auf Kraftstoff- und Heizkosten sind von grosser Bedeutung, und politische Entscheidungsträger stehen vor der Herausforderung, den Übergang zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft sozial verträglich zu gestalten.

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