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Mercedes-Benz CATL Kooperation

Sechs Elektro-Limousinen bis zum „Batterietod“ gefahren: Faszinierende Ergebnisse

Niemand möchte am Strassenrand in einem Elektroauto liegen bleiben. Doch einige mutige Seelen tun genau das absichtlich. Für die Wissenschaft. Mat Watson vom CarWow YouTube-Kanal, zusammen mit seinem Team, fuhr sechs Elektro-Limousinen bis zu ihrem Batterie-Ende, um herauszufinden, wie viel Reichweite sie in der realen Welt liefern können – und was passiert, wenn ihr Batteriestand auf „Null“ sinkt.

Die Herausforderer

Die sechs getesteten Fahrzeuge waren:

  • Polestar 2 Long Range Single Motor
  • BMW i5 M Sport
  • Porsche Taycan Performance Battery Plus
  • BYD Seal Design
  • Mercedes-Benz EQE 300
  • Tesla Model 3 Long Range

 

Unterschiedliche Rahmenbedingungen

Zunächst ist zu beachten, dass CarWow im Vereinigten Königreich ansässig ist, daher stammen die Reichweitenschätzungen nicht von der US-amerikanischen Environmental Protection Agency (EPA). Ein Auto, der BYD Seal, wird in Amerika nicht verkauft und könnte aufgrund neuer 100 % iger Zölle auf chinesische Elektrofahrzeuge auch nie dort erhältlich sein. Da es sich um europäische Modelle handelt, können einige Details von ihren US-Pendants abweichen.

CarWow bemühte sich jedoch, den Test so repräsentativ wie möglich für reale Bedingungen zu gestalten. Im Gegensatz zu den wissenschaftlich kontrollierten 120 km/h – Autobahntests von anderen Marktteilnehmern setzte das CarWow-Team um Mat Watson darauf, diese Autos quer durch das Vereinigte Königreich zu fahren, wie es ein normaler Mensch wahrscheinlich tun würde.

Testbedingungen

Die Fahrzeuge wurden in ihren Standard-Fahrmodi gefahren, die Heizung wurde nach Belieben genutzt, und es wurde mit den vorgeschriebenen Geschwindigkeiten gefahren. Sobald Warnhinweise über den Batteriestand auftauchten, schalteten die Fahrer in einen energiesparenden Fahrmodus, um die Reichweite zu maximieren. Ein Regensturm auf der Route fügte eine zusätzliche Dosis Realität hinzu.

„Ist es der Sinn, ein Elektroauto zu kaufen, ständig im Eco-Modus zu fahren, die Heizung auszuschalten und überall mit 80 km pro Stunde zu fahren?“, fragt Watson.

Ergebnisse der Reichweiten-Tests

Hier sind die Reichweitenergebnisse der Elektrofahrzeuge, zusammen mit seiner Batteriekapazität, der im Test beobachteten Effizienz und der vom Hersteller beworbenen Reichweite:

Modell Batteriegrösse Reale Reichweite * Reale Effizienz * Beworbene Reichweite (WLTP) Abweichung %
Porsche Taycan 97 kWh 592 km 6,1 km/kWh 677 km – 13 %
Mercedes EQE 300
89 kWh 575 km 6,4 km/kWh 621 km – 7 %
Tesla Model 3 LR
75 kWh 566 km 7,6 km/kWh 628 km – 10 %
Polestar 2 79 kWh 534 km 6,8 km/kWh 653 km – 18 %
BYD Seal 82.5 kWh 499 km 6,1 km/kWh 570 km – 12 %
BMW i5 M Sport
81 kWh 476 km 5,9 km/kWh 583 km – 18 %

* Nach beschriebenem CarWow Test

Analyse der Ergebnisse

Der Gewinner bei der Reichweite

Es überrascht nicht, dass der Taycan den Reichweitentest gewonnen hat, da er auch mit der grössten Batterie ausgestattet ist. Porsche hat das Elektrofahrzeug für das Modelljahr 2025 auch effizienter und reichweitenstärker gemacht. Dennoch, obwohl der Taycan die weiteste Strecke zurücklegte, ist er nicht der eindeutige Sieger, wenn man die Details betrachtet. Sicher, er fuhr am weitesten, aber er tat dies mit einer riesigen Batterie und mittelmässiger Effizienz.

Mercedes EQE als Spitzenreiter der Reichweiten-Genauigkeit

Der Mercedes EQE hingegen glänzte in Bezug auf die Erfüllung der von den Herstellern beworbenen Reichweite. Mit einer Reichweitenleistung von 93 % der beworbenen WLTP-Reichweite zeigt der EQE, dass er eine realistische und zuverlässige Option für potenzielle Käufer darstellt.

Tesla Model 3 beeindruckt jedoch mit bester Effizienz

Sagen Sie, was Sie wollen über Teslas möglicherweise veraltetes Design oder die Konkurrenz, die aufholt, aber das Model 3 behauptet sich hier wirklich. Es hat die kleinste Batterie im Test, lieferte jedoch mit Abstand die beste Effizienz. In Bezug auf die insgesamt zurückgelegte Strecke schlug es drei Modelle mit grösseren Batteriepaketen und ist zudem wesentlich günstiger als die Luxusautos auf den Plätzen eins und zwei. Die Effizienz des Teslas liegt um rund 30 % höher als bei dem schwächsten Teilnehmer, dem BMW i5 und liegt immer noch 12 % vor dem nächst besten Fahrzeug, dem Polstar 2.

Wirtschaftlichkeit

Anhand des Tests kann man natürlich gute Rückschlüsse über die Wirtschaftlichkeit der Test-Fahrzeuge schliessen. Auf fünf Jahre gesehen, mit einer durchschnittlichen Fahrleistung von 15’000 km / Jahr und einem angenommenen Preis pro kWh von 0.5 CHF, entsteht eine Wirtschaftlichkeit für die gefahrenen Kilometer. Auch der Anschaffungspreis muss berücksichtigt werden, um die Cost of Ownership zu berechnen.

Tesla kWh Spar-Wunder

So „verbraucht“ der Tesla nur 4’934 CHF für die gefahrenen Kilometer in dieser Zeit. Ein Unterschied von 29 % gegenüber dem teuersten Fahrzeug im Verbrauch, dem BMW i5.

Cost of Ownership gewinnt der BYD Seal

Der Anschaffungspreis spielt natürlich bei der Betrachtung der Wirtschaftlichkeit auch eine enorme Rolle. Die Unterschiede sind sehr gross. Hier gewinnt der BYD Seal mit Abstand, pro kWh Stunde Fahrleistung zahlt man nur 2.52 CHF, für die Anschaffung, im Vergleich zum teuersten Fahrzeug, dem Porsche Taycan, mit 9.27 CHF / kWh, rund 270 % weniger.

Modell Preis **
Reale Effizienz * kWh Verbrauch
Kosten bei 0.5 / kWh
Cost of Ownership / kWh
Porsche Taycan 114’000 CHF
6,1 km/kWh 12’295
6’148 CHF
9.27 CHF
Mercedes EQE 300 101’400 CHF
6,4 km/kWh 11’719
5’859 CHF
8.65 CHF
Tesla Model 3 LR
51’000 CHF
7,6 km/kWh 9’868
4’934 CHF
5.17 CHF
Polestar 2 50’000 CHF
6,8 km/kWh 11’029
5’515 CHF
4.35 CHF
BYD Seal 31’000 CHF
6,1 km/kWh 12’295
6’148 CHF
2.52 CHF
BMW i5 M Sport
77’150 CHF
5,9 km/kWh 12’712
6’356 CHF
6.07 CHF

* Nach beschriebenem CarWow Test
** Ca. Preis inkl. MwSt laut online Recherchen

Was passiert, wenn ein EV seine Batterie vollständig entleert?

Was passiert nun, wenn ein Elektrofahrzeug seine Batterie vollständig entleert? Nicht viel. Zunächst gibt das Auto zunehmend dringende Warnungen aus, dann reduziert es die Leistung. Nach einiger Zeit kommt man einfach zum Stillstand. Selbst nachdem ein Auto keine Reichweite mehr anzeigt, hat es in der Regel noch einige Meilen in der „Reserve“.

Hier ist eine neue Erkenntnis: Man kann aus einem „leeren“ Elektrofahrzeug aussteigen und später zurückkehren, und es könnte etwas mehr Reichweite bieten, selbst nachdem es zum Stillstand gekommen ist. Das tat der Fahrer des BYD, der es schaffte, bergab zu rollen und gerade noch rechtzeitig eine Schnellladestation zu erreichen.

Realitätsnähe und praktische Erkenntnisse

Der Test von CarWow hebt die Bedeutung praktischer und realitätsnaher Tests hervor. Während Labor gestützte Testmethoden unter idealen Bedingungen eine wichtige Rolle bei der Bestimmung der Fahrzeugreichweiten spielen, spiegeln sie nicht immer die Bedingungen wider, denen Fahrer im Alltag begegnen. Faktoren wie Wetterbedingungen, Fahrstil und Strassenverhältnisse können die Reichweite eines Elektrofahrzeugs erheblich beeinflussen.

Dieser Test zeigte, dass selbst unter weniger kontrollierten Bedingungen, wie einem typischen Tagesausflug in Grossbritannien, Elektrofahrzeuge beeindruckende Reichweiten liefern können. Trotz des Regens und des Einsatzes von Heizung und verschiedenen Fahrmodi lieferten alle getesteten Fahrzeuge respektable Leistungen.

Die Bedeutung der Effizienz

Ein weiteres bemerkenswertes Ergebnis des Tests war die Bedeutung der Effizienz. Während die Reichweite eines Fahrzeugs oft im Mittelpunkt steht, zeigt die Effizienz, wie gut ein Auto seine Energie nutzt. Das Tesla Model 3, obwohl es die kleinste Batterie hatte, lieferte die beste Effizienz mit 7,6 km pro kWh. Dies bedeutet, dass es mehr Strecke pro verbrauchter Energieeinheit zurücklegen konnte als alle anderen Fahrzeuge im Test.

Diese Erkenntnis ist besonders wichtig für potenzielle Käufer, die ihre Betriebskosten minimieren und die Umweltbelastung reduzieren möchten. Ein effizienteres Fahrzeug bedeutet weniger häufiges Laden und potenziell geringere Energiekosten.

Fazit und Ausblick

Der Test von CarWow bietet wertvolle Einblicke in die realen Leistungsfähigkeiten moderner Elektrofahrzeuge. Obwohl einige Modelle die beworbenen Reichweiten nicht ganz erreichten, lieferten sie dennoch beeindruckende Ergebnisse. Der Porsche Taycan führte die Liste in Bezug auf die zurückgelegte Strecke an, während der Mercedes EQE in der Erfüllung der beworbenen Reichweite und das Tesla Model 3 in der Effizienz glänzten.

Für Verbraucher ist es wichtig, solche realen Tests zu berücksichtigen, da sie ein besseres Verständnis davon bieten, was sie im täglichen Gebrauch von einem Elektrofahrzeug erwarten können. Zudem unterstreicht der Test die Bedeutung der Effizienz als entscheidenden Faktor bei der Auswahl eines Elektroautos.

Zukünftige Tests könnten weitere Aspekte wie Ladezeiten, Kosten pro Kilometer und Langzeitzuverlässigkeit einbeziehen, um ein noch umfassenderes Bild der Leistungsfähigkeit und Wirtschaftlichkeit von Elektrofahrzeugen zu bieten. Angesichts der sich schnell entwickelnden Technologie und der zunehmenden Verbreitung von Elektrofahrzeugen sind solche Untersuchungen von unschätzbarem Wert für Verbraucher und die Automobilindustrie gleichermassen.

Insgesamt zeigt der Test von CarWow, dass Elektrofahrzeuge in der Lage sind, den Anforderungen des täglichen Fahrens gerecht zu werden und dass sie eine vielversprechende und nachhaltige Alternative zu herkömmlichen Verbrennungsmotoren darstellen.

Quellen: CarWow, insideevs. Bild-Quelle: Mercedes-Benz / CATL

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