Die Förderung von Elektroautos, Hybridfahrzeugen oder energiesparsamer Autos ist rund um den Globus in vollem Gange. Der Klimawandel und die damit verbundenen politischen und gesellschaftlichen Aktivitäten zur Reduzierung von CO2 bzw. Gasen die den Klimawandel begünstigen, tragen enorm dazu bei, das viele Länder Gesetze und Verordnungen erlassen um ihren Anteil zur Reduzierung von CO2 beizutragen.
Wirtschaftliche Vorteile und niedrige Stromkosten durch Solar- und Windkraft
Ganz weit vorne bei der Förderung dieser Fahrzeuge sind besonders Länder mit grossen Bevölkerungszahlen, wie z.B. China und Indien oder Brasilien. Das hat vielfältige Gründe, liegt aber nicht immer unbedingt in den Gedanken an den Umweltschutz. China z.B. möchte sich von der Abhängigkeit zum Öl lösen, welches es international – oft für US-Dollar – kaufen muss, weil es keine eigenen Vorkommen in rentablen Ausmassen hat. Ausserdem entwicklen sich die Kosten für Strom aus Solar- und Windkraft extrem stark entgegengesetzt zu Kohlekraftwerken. Laut der Singularity University in Seattle, fallen die Preise für eine kWh bei Solar- und Windkraft weltweit derzeit auf unter 4 USD Cent. Tendenz weiter fallend. Wogegen Kohlekraftwerke bei 20 USD Cent liegen. Natürlich immer abhängig von der Modernität der jeweilig verwendeten Technologie und dem Standort. Also setzen solche Länder auf Solar- und Windkraft weil sie einfach wirtschaftlicher sind. Zusätzlich nutzen sie dann noch mit Elektroautos den Vorteil kein CO2 in grossen Mengen durch das Verbrennen von Diesel oder Benzin zu produzieren. Was sie pro Kopf bereits jetzt zu den Ländern macht, die am wenigsten CO2 pro Kopf in die Umwelt blasen. Aber auch aus wirtschaftlicher Sicht rechnet sich das. Elektroautos sind billiger herzustellen, haben niedrigere Unterhaltskosten, tragen zu einem geringeren Energieverbrauch allgemein bei und sind wartungsärmer, was die „Total Cost of Ownership“ (TCO) extrem reduziert. Bezieht man dann noch niedrigere Kosten für Solar- und Windkraft mit ein und multipliziert das mit der grossen Anzahl an Nutzern, dann sind das sehr hohe wirtschaftliche Einsparungen. Und macht Länder wie China wettbewerbsfähiger. Gerade in Ländern in denen zukünftig 500, 600 oder 800 Millionen Fahrzeugbenutzer zu rechnen sind. Deshalb fördern viele Länder die Einführung von Elektroautos sehr stark. Eine gute Übersicht, was welches Land wie dafür macht kann man auf Wikipedia unter „Government incentives for plug-in electric vehicles“ nachlesen.
Die westliche Wertegemeinschaft fördert Elektroautos stark
Fast jedes Land, der westlichen Industrienationen, fördert den Kauf eines Elektroautos mit Subventionen, zahlt Zuschüsse zu Ladestationen, verabschiedet Gesetze zu Förderung von Elektroautos oder bestraft Fahrer von Autos mit hohen Emissionswerten. Es werden Fahrverbote für Dieselfahrzeuge erteilt oder sogar ein Fahrverbot für Verbrennungsmotoren für ganze Städte verhängt. Oftmals ist das Laden von Strom für Elektroautos sogar noch gratis möglich. Zieht man die sonst anfallenden Kosten für Benzin oder Diesel dann von dem Kaufpreis eines Elektroautos ab, erreichen manche Benutzer Rabatte bis zu 50 %. Ein Tesla Besitzer rechnete mir kürzlich vor. Er fahre pro Jahr rund 50’000 km. Er habe seinen Tesla für rund 60’000 CHF gebraucht gekauft. Mit diesem Modell darf er noch unbegrenzt, so lange er das Fahrzeug besitzt, kostenlos Strom bei Tesla tanken. In den letzten 4 Jahren hätte er dadurch rund 35’000 CHF an Benzinkosten eingespart. In weiteren 4 Jahren hat er den Kaufpreis wieder herein geholt.
Norwegen, das Musterländle, noch?
Norwegen hat sich in den letzten Jahren als Musterbeispiel für Subventionen von Elektroautos in Europa heraus kristallisiert. Käufer von Elektroautos brauchen dort keine Importsteuer (Schweiz: Automobilsteuer) zahlen, ihnen wird die Mehrwertsteuer auf den Kauf erlassen, vielfach brauchen sie keine Maut auf Autobahnen oder Fähren bezahlen. Parkplätze sind kostenlos zu benutzen oder man darf auf der Busspur fahren. Allerdings darf man nicht verschweigen, dass viele dieser Massnahmen auch eine Grenze haben. So werden die Fördergelder oft pro Jahr limitiert. Ist das Budget erreicht, gibt es keine Fördergelder mehr. So führt das dazu, dass Elektroautos vor allem im Frühjahr gekauft werden, wenn noch genug Budget vorhanden ist. Norwegen hat aber auch begonnen seine Förderung insgesamt zu reduzieren, da der Andrang nach Elektroautos so gross war, dass das kleine Land Infrastrukturprobleme bekommen hat. Fast jedes zweite neu zugelassene Auto in Norwegen ist derzeit ein Voll-Elektroauto.
Kanada, der Marktanteil ist auf 2.5 % gestiegen
Aber auch andere Länder machen in dieser Sache von sich reden. In Kanada zum Beispiel, verdoppeln sich die Zulassungszahlen von Elektroautos von Jahr zu Jahr. Auch weil in Kanada der Kauf eines Personenwagen mit Elektroantrieb mit bis zu 14’000 Kanadischen Dollar gefördert wird. Bestimmte Nutzfahrzeuge werden sogar mit bis zu 50’000 Kanadische Dollar gefördert. Das ist je nach Bundesland unterschiedlich.
Wie sieht es in der Schweiz aus?
Quelle ist das Bundesamt für Energie BFE.
In der Schweiz wird der Kauf eines Elektroautos nicht direkt gefördert. Dennoch gibt es einige Vergünstigungen die den Kauf eines Elektroautos begünstigen. Die Regelung sind von Kanton zu Kanton sehr unterschiedlich. Generell gilt aber folgendes:
- Für Elektroautos wird von der eidgenössischen Zollverwaltung keine Automobilsteuer bei Einfuhr aus dem Ausland erhoben. Diese entspricht 4 % des Kaufpreises. Ob der Händler das weiter gibt, ist seine Sache.
- Fahrzeuge die Strom laden, brauchen dafür „noch“ keine Mineralölsteuer oder eine vergleichbare Steuer zahlen. Laut „Auto Schweiz“ zahlen Benutzer von herkömmlichen Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor durchschnittlich um die 800 CHF pro Jahr dafür. Das spart also ein Elektroauto ein.
- Einige Kantone erlassen oder reduzieren die Motorfahrzeugsteuer für Fahrzeuge mit Elektroantrieb, Hybrid oder NOx reduzierten Antrieben, oder je nach Verbrauchswerten. Teilweise werden aber auch Fahrzeuge mit höheren Steuern belastet z.B. wenn sie viel COs ausstossen.
Wir haben Ihnen hier einmal eine Übersicht nach Kantonen zusammen gestellt, in der man sehen kann, welcher Kanton Steuern erlässt, Steuern reduziert oder die Fahrzeuge regulär besteuert. In den rot markierten Kantonen werden Elektroautos oder Fahrzeuge mit reduzierten NOx Werten wie alle anderen besteuert. In den dunkelgrün markierten Kantonen werden Elektroautos mit einer reduzierten Steuer belegt. In den hellgrün markierten Kantonen sind Elektroautos von der Steuer befreit. Eine genaue Auflistung nach Kanton, die sich immer mal wieder ändert, kann man beim „Bundesamt für Energie BFE“ herunterladen.