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Tesla Gigafactory 4

Kippt das Projekt Gigafactory 4 in Deutschland wegen dem Wasserbedarf?

Die Diskussion des Wasserbedarfs für die geplante Gigafactory 4 von Tesla in Deutschland / Brandenburg / Grünheide nimmt immer groteskere Züge an. Auf einer ausserordentlichen Versammlung des Wasserverbandes Strausberg-Erkner (WSE), der für Grünheide zuständig ist, machte der Verband deutliche, dass das Projekt an seinem Wasserbedarf scheitern könnte. Der WSE ist für die Wasserversorgung der Region zuständig.

Mitte Januar 2020 hatte der Verband bereits mitgeteilt, dass die Versorgung der geplanten Gigafactory 4 und dem zu erwartenden Zustrom von Arbeitskräften, also Anwohnern und auch Zulieferern, nicht sicher gestellt ist. Damals hat der Verband aber zu den genauen Gründen noch geschwiegen.

Das Problem – das Bundesland Brandenburg „bewegt sich nicht“!

Nun, auf der aktuellen und öffentlichen Sitzung des Verbandes wurden die näheren Hintergründe erläutert. Mit den derzeit vom Landesumweltamt genehmigten Wassermengen kann der WSE die neue Gigafactory 4 nicht versorgen. Auch ein eventueller, aber zu erwartender Zuzug an Anwohnern und Zulieferern, wegen der Gigafactory 4, wäre nicht gedeckt. Der WSE machte deutlich, dass er schon in den letzten Jahren, wegen des Zuzugs an Anwohnern aber auch heisser Sommer und grundwassergefährdender Altlasten grösste Probleme hatte die Mengen zu erfüllen bzw. die vorgegebenen Mengen einzuhalten. Laut dem WSE sind die Probleme bei dem Landesumweltamt Brandenburg bereits seit September 2019, also der Zeit der Verhandlungen mit Tesla, bekannt. Der Verband wartet nun, seit dem, auf eine Genehmigung der beantragten Fördermengen durch das Landesumweltamt.

Insgesamt Fördermengen von 18 Millionen Kubikmeter geplant

In den vergangenen Jahren hatte der WSE um die 10 Millionen Kubikmeter Wasser pro Jahr für die Region zur Verfügung gestellt. Die Tesla Fabrik benötige ca. 3.3 Millionen Kubikmeter Wasser zusätzlich pro Jahr. Die zu erwartete Ansiedlung von Anwohnern und Unternehmen, rund um Tesla, sowie eine Zunahme des Bedarfs in der Zukunft, machen eine zusätzliche Kapazität von rund 4.7 Millionen Kubikmeter nötig. So dass die gesamte geplante Wassermenge bei 18 Millionen Kubikmeter pro Jahr berechnet wurde.

Der Wasserverband Strausberg-Erkner (WSE) machte deutlich das es die benötigten Mengen für die Gigafactory 4 technisch bereitstellen kann. Das jedoch einmal die Genehmigung dazu vom Land fehlt aber auch noch dafür weitere finanzielle Mittel bereitgestellt werden müssten. Erst dann könnte in den Ausbau investiert werden. Da die Wasserversorgung ein elementarer Bestandteil für die Funktionstüchtigkeit der Gigafactory 4 ist, kann eine Verzögerung des Ausbaus der Versorgung das ganze Bauvorhaben gefährden. Eine Nichtgenehmigung der Wassermengen käme dem Ende des Projektes gleich. Wörtlich sagte das Gremium „Wir haben das Problem, dass sich das Land nicht bewegt.“

Auch Bruttermine gefährden das Projekt

Aus einem anderen Fall ist ein weiterer Stolperstein für das Projekt Gigafactory 4 in Deutschland aufgetaucht. Für den Bau der Fabrik muss Wald gerodet werden. Einige NGOs (Nichtregierungs-Organisationen) versuchen über Klagen und Proteste die Rodung zu verhindern oder hinaus zu zögern. Vor der Rodung müssen noch Altlasten in Form von Munition aus dem zweiten Weltkrieg, aber auch von dem Militär aus der Zeit der DDR, entfernt werden. Ab Anfang bzw. Mitte März beginnt die Brutzeit für Tiere die in den Wäldern leben. Laut deutscher Vorschriften darf in der Brutzeit, die dann ca. drei Monate dauert, der Wald nicht gerodet werden.

Kein Mensch weiss wie lange die Beseitigung der Munitionsreste aus dem Wald dauert. Sollten die Klagen und Proteste die Rodung des Waldes bis Anfang bzw. Mitte März 2020 verhindern kann es dazu kommen, dass das ganze Projekt um drei Monate verschoben werden muss. Zählt man eine Beseitigung der Munitionsreste überlappend dazu, können daraus vier bis fünf Monate Verzögerung werden. Denn erst dann kann gebaut werden.

Insidern zu Folge wäre das das Aus für die Gigafactory 4 (G4) in Deutschland. Die Führung von Tesla, rund um Elon Musk, hat sich, laut Informationen aus gut unterrichteten Kreissen, dazu entsprechend geäussert. Würde die Bauphase weit mehr als in China bei der Gigafactory 3 (G3) dauern, würde Tesla von dem Projekt zurück treten.

Unterdessen wurde bekannt, dass Tesla noch eine weitere Gigafactory 5 zum Bau von Fahrzeugen und Batterien in Texas (USA) plant, die in ähnlich schneller Bauweise errichtet werden soll. Tesla wäre damit einer der grössten Elektroauto – und Batteriehersteller. Das Projekt in Brandenburg steht also in direktem Vergleich zu G3 und G5. Tesla sichert sich mit G5 in Texas also damit ab, auf jeden Fall grosse Mengen liefern zu können. Ob nun aus Deutschland, Texas oder China. Der Imageverlust für Deutschland wäre nach dem BER (Flughafen) und Stuttgart21 dann das Dritte in Folge, wenn der Bau des Werks G4 scheitern würde.

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